Nach §2 des Niedersächsischen Schulgesetzes (Bildungsauftrag) soll Schulunterricht dazu beitragen "religiöse und kulturelle Werte zu erkennen und zu achten", gerechtes, solidarisches und tolerantes Verhalten zu stärken, "den Gedanken der Völkerverständigung" zu erfassen und zu leben, "Konflikte vernunftgemäß zu lösen, aber auch [...] zu ertragen", Informationen, "Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln" und ein selbständiges wie auch gemeinsames Lernen und Leben zu ermöglichen.

In der vorliegenden Arbeit wird versucht, dem Bildungsauftrag weitestgehend gerecht zu werden und dabei die Unterrichtsstunden tätiger Lehrkräfte – wie auch mein eigenes zukünftiges Lehrerdasein als Realschullehrer mit Fächerkombination: Musik und Evangelische Religion – mit lebensnahen, praktischen, informativen, abwechslungsreichen und interessanten Unterrichtsideen zu bereichern. Ausgehend von Avatar (Aufbruch nach Pandora) – dem bisher finanziell erfolgreichsten Film aller Zeiten als Unterrichtsmaterial – soll deshalb ein Konzept entworfen werden, das ein fächerübergreifendes Arbeiten in den Fächern Musik und Evangelische Religion der Mittelstufe ermöglicht. Diese Ausarbeitung soll aber nicht nur für Lehrkräfte der beiden Fachbereiche interessante Anreize bieten. Sie enthält eine Fülle an Informationen für alle Avatar-Fans und geht am Ende auch noch darauf ein, inwieweit auch in anderen Unterrichtsfächern ein Nutzen aus dem Film gezogen werden kann.

Die ersten vier Kapitel bilden den theoretischen Rahmen der Arbeit. In Kapitel 1 werden wesentliche Inhalte des Films Avatar, dem Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit, zusammengefasst und es erfolgt ein Einblick "hinter die Kulissen" der erfolgreichen Produktion. Der darauf folgende Abschnitt setzt sich mit der Verbindung von Film und Religion auseinander: religiöse Komponenten im Film werden aufgezeigt und die Bedeutung von Religion im Film wird hinterfragt.

Im dritten Kapitel werden hingegen die Bereiche Film und Musik verknüpft. Einsatzmöglichkeiten der Filmmusik werden darin erläutert, Gründe für ihre Verwendung beleuchtet und ihr Einfluss auf den Rezipienten in den Blick gerückt.

Anschließend werden in Kapitel 4 die vorangegangenen Teile als maßgebliche Vorarbeit zur Erstellung eines Unterrichtskonzeptes gebündelt. Die in den Kapiteln 2 und 3 angeführten Theorien zu Musik und Religion im Film finden hier in Bezug auf den im ersten Kapitel genauer betrachteten Film Avatar konkret Anwendung, indem sie beispielhaft auf ausgewählte Szenen übertragen werden.

Im fünften Kapitel werden die bisherigen Ausführungen um einige didaktische, methodische und inhaltliche Aspekte ergänzt. Der Einsatz des Mediums Film im Unterricht sowie das fächerübergreifende Arbeiten – allgemein wie auch auf die Unterrichtsfächer Musik und Evangelische Religion bezogen – stehen hierbei im Fokus.

Das daran anschließende Kapitel greift die zuvor aufgeführten, unterrichtsorientierten Beiträge auf und führt sie mit den wesentlichen Inhalten aus dem vierten Kapitel in einem Konzept zusammen, das ein planvolles, fächerübergreifendes Arbeiten mit dem Film Avatar und dessen Filmmusik in den Fächern Musik und Evangelische Religion in der Mittelstufe ermöglichen soll. So werden mit dem Konzept Vorschläge für eine Unterrichtseinheit "Avatar" geliefert, die mit konkret ausgewählten Szenen und explizit ausgewählter Musik des Films ein Anknüpfen an Fachinhalte, Zusatzinformationen, den Bildungsauftrag und verschiedene im niedersächsischen Kerncurriculum vermerkte fachbezogene Kompetenzen ermöglichen sollen und dabei gleichzeitig interessant und lebensnah sind. Zum besseren Verständnis wird in der vorliegenden Arbeit zwischen der Unterrichtseinheit "Avatar", dem Avatar als zweiter Körper der auf Pandora lebenden Menschen und dem Film Avatar unterschieden. Andere Film- und Songtitel sind ebenfalls kursiv dargestellt.

Im an das Unterrichtskonzept anschließenden Ausblick werden Überlegungen angestellt, inwieweit der Film Avatar in anderen Unterrichtsfächern eingebracht werden kann. Ein skizzierter, viele Fachbereiche vereinender "Avatar"-Schulprojektabschluss rundet diesen Abschnitt ab. Im Fazit wird final eine Umsetzbarkeit des entworfenen Konzeptes für eine "Avatar"-Unterrichtseinheit diskutiert. Außerdem soll darauf eingegangen werden, inwiefern die vorliegende Arbeit Vorlage oder Ausgangspunkt für andere "Forschungs- und Unterrichtsabenteuer" sein kann.

Das erarbeitete Unterrichtskonzept ermöglicht ein nahezu paralleles Arbeiten in den Fächern Musik und Religion anhand drei großer Themenblöcke.

1. Erschließung von Glaube, (musikalischen) Motiven, Kult und Natur in der Musik Avatars und dem Leben der Na'vi.
2. Auseinandersetzung mit der eigenen Identität sowie der Hauptfigur Jake und dessen Identitätskonflikt mittels musikalischer Analysen und Vertonungen sowie Hineinversetzung in Jakes Lebenslage
3. Emotionale, analytische, musikalische und kreative Begegnung mit Avatars Titelsong "I see you"